Die Stadtwerke Frankenthal, die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) und BASF haben sich zu einer zukunftsweisenden Partnerschaft zusammengeschlossen, um die Wärmewende in der Metropolregion Rhein-Neckar maßgeblich voranzutreiben. Im Mittelpunkt dieses Projekts steht der Bau einer innovativen Großwärmepumpe auf dem Gelände der BASF-Kläranlage in Frankenthal. Ziel ist es, eine CO2-freie, kostengünstige Fernwärmeversorgung für tausende Haushalte in Ludwigshafen und Frankenthal aufzubauen. Das ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft.
Um die ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung – und damit auch unsere – zu erreichen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl zu verringern, sind innovative Lösungen zur Erzeugung erneuerbarer Wärme unverzichtbar. Ziel ist bis zum Jahr 2030 die Hälfte der leitungsgebundenen Wärme klimaneutral zu erzeugen. Die Wärmenetze sollen bis dahin zu 30 Prozent und bis 2040 zu 80 Prozent mit Wärme aus erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme gespeist werden. Ab 2045 müssen schließlich alle Wärmenetze vollständig klimaneutral sein. Das gemeinsame Projekt von Stadtwerke Frankenthal, TWL und BASF setzt genau hier an. Die geplante Großwärmepumpe nutzt Abwärme aus dem industriellen Abwasserstrom der BASF-Kläranlage. Es bietet durch seine hohe Temperatur eine ideale Quelle für die nachhaltige Wärmeerzeugung.
Fernwärmetrasse: Verbindung von Ludwigshafen und Frankenthal
Ein zentraler Baustein des Projekts ist die geplante Fernwärmetrasse, die Ludwigshafen und Frankenthal miteinander verbinden wird. Diese etwa zehn Kilometer lange Leitung schafft die Grundlage für ein überregionales Fernwärmenetz, das eine sichere und effiziente Wärmeversorgung gewährleistet. Durch die Verbindung beider Städte kann die vorhandene Abwärme effizient genutzt und die Versorgungssicherheit erhöht werden, während gleichzeitig die Infrastruktur nachhaltig verbessert wird.
Wie funktioniert die Großwärmepumpe?
Die Großwärmepumpe nutzt das warme Abwasser der Kläranlage als Energiequelle. Dieser Prozess ähnelt dem einer herkömmlichen Wärmepumpe, jedoch in industriellem Maßstab mit einem deutlich höheren Wirkungsgrad. Das warme Abwasser wird abgekühlt, während die gewonnene Wärme in das Fernwärmenetz eingespeist wird. Ein besonderer Vorteil ist die hohe Ausgangstemperatur des Abwassers und der dadurch geringere Strombedarf.
Mit einer Heizleistung von bis zu 50 Megawatt kann die Anlage rund 18.000 Haushalte mit klimaneutraler Wärme versorgen. Gleichzeitig wird der CO2-Ausstoß im Vergleich zu herkömmlichen Wärmequellen um etwa 60.000 Tonnen pro Jahr reduziert. Somit leistet jeder einzelne dieser 18.000 Haushalte einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung der Region und zum Klimaschutz.