Wir geben jeden Tag unser Bestes, damit Ihnen unser Trinkwasser jederzeit und in einwandfreier Qualität zur Verfügung steht!  Doch bevor das Wasser bei Ihnen ankommt, hat es einen langen Weg hinter sich. Im Frankenthaler Norden fördern 10 Tiefbrunnen „Rohwasser“ (Grundwasser) aus bis zu 250 Metern Tiefe. Nach der Aufbereitung im Wasserwerk Nord und einem kurzen Zwischenstopp in unseren Erdbehältern wird es über unser insgesamt 293 km langes Trinkwassernetz in Ihre Haushalte in Frankenthal, den Stadtteilen und Bobenheim-Roxheim gepumpt.

In Frankenthal bewegen wir so jährlich rund 4 Millionen Kubikmeter Trinkwasser. Für die Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim geschieht das Gleiche übrigens im Wasserwerk Großniedesheim, das die Orte Beindersheim, Großniedesheim, Heßheim, Heuchelheim und Kleinniedesheim versorgt.

Der Weg des Wassers 

Um Ihnen auch in Zukunft Trinkwasser jederzeit in die Haushalte schicken zu können, sind effizient arbeitende Trinkwasserbrunnen unerlässlich. Dazu müssen in die Jahre gekommene Brunnen entlastet und neue Brunnen gebohrt werden. Der Ablauf ist hier immer gleich.  

Die Erkundungsbohrung 

Hierbei werden die Erdschichten am potentiellen Standort des neuen Brunnens erforscht. Diese Infos sind sehr wichtig: Denn so lässt sich bestimmen, in welcher Tiefe welche Rohrart eingebaut werden muss. So stellen wir sicher, dass der neue Brunnen nur aus ganz bestimmten Schichten Wasser zieht. Das ist auch für die Stabilität des Brunnens wichtig.  

Die Hauptbohrung  

Dabei arbeitet sich ein Seilbagger auf den ersten 30 Metern mit einem Bohrdurchmesser von 120 cm durch die Erde. Die Greifzange bohrt sich mit einer Masse von 2,4 Tonnen in die Tiefe und bringt das Erdreich zur Oberfläche. Sobald genug Grund ausgehoben ist, treibt ein Drehtisch das Rohr weiter in den Boden.  

Nach der „Greiferbohrung“ wird im sogenannten Lufthebebohrverfahren bereits im nächsten Projektabschnitt die endgültige Tiefe von 200m erreicht. Mit diesem Bohrverfahren ist ein Bohrfortschritt von bis zu 1 Meter pro Stunde möglich.    

Inbetriebnahme  

Zunächst werden wasserführende Filterrohre und geschlossene Vollrohre je nach Ergebnis der Probebohrung im Brunnen eingebaut. Der „Ringraum“ - zwischen Bohrlochwand und Filterrohr - wird mit Filterkies verfüllt. Dieser Kies hat eine wichtige Aufgabe: Bei der Wasserförderung die Feststoffe aus der unmittelbaren Umgebung der Bohrung zurückhalten. In einem letzten Arbeitsschritt wird der Brunnen entsandet und Trübstoffe und sonstige Ablagerungen entfernt. Mit dem Setzen der Brunnenstube und dem Ausrüsten der Elektrotechnik kann der neue Brunnen ans Netz gehen.   

Vom „Rohwasser“ zum „Reinwasser“   

Das „Rohwasser“ (Grundwasser), das die Brunnen aus der Tiefe gefördert haben, wird in unserem Wasserwerk über mehrere Stufen mit Luft angereichert und filtriert. Nach dem Filtrierungsprozess sprechen wir von „Reinwasser“, das in Erdbehältern zwischengespeichert wird.  

Das Filtrat, das wir dem Rohwasser entzogen haben, wird regelmäßig mittels eines Luft-Wasser-Gemischs aus den Filtern gespült. Dieses Rückspülwasser pumpen wir dann in ein so genanntes Schlammwasser-Absetzbecken. Innerhalb von 20 Stunden setzen sich die Spülrückstände vollständig auf dem Boden ab. Das klare Spülwasser führen wir über ein Sickerbecken wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zurück. Der zurückgebliebene Schlamm wird abgesaugt und zur Kläranlage transportiert.   

Vom „Reinwasser“ zum „Trinkwasser“   

Die in den Erdbehältern zwischengespeicherten Wassermengen richten sich nach dem täglichen Wasserbedarf in unserem Netzgebiet. Zusätzlich müssen auch Vorräte als Löschwasser für die Feuerwehr vorgehalten werden. Von den Erdbehältern wird das „Reinwasser“ über Netzpumpen in ein weit verzweigtes, unterirdisches Rohrleitungsnetz gepumpt. Das Wasser heißt nun Trinkwasser und fließt in jeden angeschlossenen Haushalt, Gewerbe- oder Industriebetrieb. Das „verbrauchte“ Trinkwasser wird als Abwasser über die Kläranlagen wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt.  

(Not-)Verbundleitungen  

Gute Nachbarschaft? Das gibt es auch beim Trinkwasser! Über einen Wasserverbund können sich zwei unabhängige Wassernetze im Bedarfsfall gegenseitig aushelfen und Trinkwasser austauschen. Unser Frankenthaler Wasserwerk hat sowohl mit dem Wasserwerk Großniedesheim wie auch mit der TWL - Technische Werke Ludwigshafen am Rhein AG eine (Not)-Verbundleitung. Hier kann in Störungssituationen vom „Nachbarn“ Trinkwasser bezogen werden.   

Investitionen  

Die Wasserversorger in Deutschland investieren jährlich mehr als 3 Mrd. Euro in die Instandhaltung, den Ausbau und die Erneuerung der Trinkwasserinfrastruktur. Die Leistungsfähigkeit von Brunnen nimmt mit ihrem Alter immer weiter ab. Um Ihnen auch in Zukunft eine hohe Versorgungssicherheit garantieren zu können, haben wir bereits zwei neue Brunnen gebaut und planen den Bau von einem weiteren im Norden von Frankenthal.   

Wasserbenchmarking  

Voneinander lernen und besser werden – genau das machen wir gemeinsam mit vielen anderen Wasserversorgern jährlich beim so genannten Wasserbenchmarking in Rheinland-Pfalz. Ziel ist es, unsere technische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bei der Trinkwasserversorgung stetig zu optimieren. Dabei werden verschiedene Kennzahlen in den Kategorien Kundenservice, Sicherheit, Qualität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit miteinander verglichen. Durch den Vergleich mit anderen können Verbesserungspotenziale aufgedeckt und umgesetzt werden. So steigern wir kontinuierlich die Versorgungssicherheit und Qualität unserer Trinkwasserversorgung in Frankenthal.  

Gut zu 
wissen

Trinkwasser: Ein vielseitiges Gut

  • Jeder Deutsche verbraucht täglich etwa 125 Liter Wasser – hauptsächlich für  Körperpflege (36%) und Toilettenspülung (27%). Weitere 12% entfallen aufs Wäschewaschen, 6% aufs Geschirrspülen, Putzen, Autowaschen oder Gartenbewässerung. Gerade einmal 4% werden für Essen und Trinken verwendet.
  • Auch bei der Herstellung von Produkten oder beim Anbau und der Verarbeitung von Lebensmitteln wird Wasser benötigt, das am Ende nicht mehr sichtbar ist. Jeder Mensch in Deutschland verbraucht so zusätzlich 4.000 Liter sogenanntes virtuelles Wasser täglich!
  • Trinkwasser ist nicht nur essenziell für unser Leben, sondern auch, um Leben zu retten: etwa bei der Brandbekämpfung. Falls das Wasser nicht reicht, kann die Feuerwehr die Löschmittelbehälter übers örtliche Trinkwassernetz speisen.

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