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Brunnenprojekt
 

Trinkwasser - das kommt in Deutschland ganz selbstverständlich aus der Leitung. Von klein auf lernen wir, dass es einfach „auf Knopfdruck“ fließt und auch, dass nicht jedes Wasser auch Trinkwasser ist. 

  • Doch wie funktioniert die Gewinnung von Trinkwasser?
  • Und warum haben wir in einem langwierigen und teuren Projekt gerade einen zusätzlichen Brunnen gebohrt?

Diese – und viele andere Fragen – beantworten wir Ihnen hier.

Reines Wasser – unschlagbare Qualität:

  • Unser Trinkwasser ist eines der am besten kontrollierten Lebensmittel und unterliegt strengeren Kriterien als Mineralwasser.
  • Es wird aus Tiefen von bis zu 250 Metern gefördert – dort ist es seit 10.000 Jahren vor Umwelteinflüssen geschützt.
  • Wir stellen die hohe Qualität durch regelmäßige externe Kontrollen sicher.
Ein neuer Brunnen für mehr Versorgungssicherheit: Teil 1

Foto: pixabay_water-drop-2670119_1920

In Frankenthal gewinnen wir Rohwasser aus Tiefen von bis zu 250 Metern unterhalb der Erdoberfläche. Das hat viele Vorteile, denn das Wasser in diesen Tiefen:

  • ist viele tausend Jahre alt
  • ist durch besonders schwer durchlässige Bodenschichten ideal vor
    Umwelteinflüssen geschützt
  • erfüllt höchste Qualitätsanforderungen!

Mit Tiefbrunnen fördern wir dieses Rohwasser, das danach im Wasserwerk weiter aufbereitet wird. Um den Wasserbedarf in Frankenthal und Umgebung abzudecken, haben wir übrigens 10 Tiefbrunnen im Einsatz:

  • 2 „junge“ Brunnen aus dem Jahr 2012
  • 8️ Brunnen aus den Jahren 1963-79

Die Leistungsfähigkeit der alten Brunnen nimmt immer weiter ab. Um Ihnen auch in Zukunft eine hohe Versorgungssicherheit garantieren zu können, bauen wir gerade einen zusätzlichen Brunnen im Norden von Frankenthal 

Ein neuer Brunnen für mehr Versorgungssicherheit: Teil 2

Foto: pixabay_glass-2655954_1920

Exkurs: (Trink-)Wasservorkommen der Welt

Fakten, Fakten, Fakten – aber spannend: 

  • Nur 2,5 Prozent des Wassers auf der Erde ist Süßwasser
  • Knapp 30 Prozent dieses Süßwassers liegt als Grundwasser vor
  • Grundwasser bezeichnet ein unterirdisches Wasservorkommen
  • 70% des Trinkwassers in Deutschland entsteht aus Grundwasser

In Deutschland werden übrigens zwei Drittel des Trinkwassers mit Tiefbrunnen gefördert. So funktioniert das auch bei uns in Frankenthal.

(Trink-) Wasservorkommen in Deutschland:

  • Im Gegensatz zu viele Gebieten der Welt haben wir in Deutschland keine bedeutenden Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Trinkwasser.
  • Das liegt insbesondere an dem natürlich hohen Wasserreichtum unserer geographischen Lage.
  • Deshalb lässt sich mit vergleichsweise geringem Aufwand die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser sicherstellen.

Das geförderte Rohwasser liegt meistens schon in einer guten Qualität vor. Das macht die Trinkwasseraufbereitung in den deutschen Wasserwerken weniger aufwendig. Heraus kommt deshalb ein einwandfreies Lebensmittel!

Ein neuer Brunnen für mehr Versorgungssicherheit: Teil 3

Die Erkundungsbohrung

Ziemlich genau vor 1 Jahr war es soweit: Das erste schwere Gerät rückte für die Erkundungsbohrung an. Unsere Aufgabe: Die Erdschichten am Standort des neuen Brunnens erkunden .

Der Boden wurde in den Tiefen erforscht, um beim späteren Hauptbrunnen eine optimale Leistungsfähigkeit zu erzielen.

Mit unterschiedlichen Bohrverfahren konnten wir einen schnellen Bohrfortschritt erreichen.

Was sind Rammkerne?

Die Rammkerne haben einen Durchmesser von 18 cm. Sie bilden die geologischen Schichten bis zu einer Bohrtiefe von 200 Metern in 1-Meter-Stücken ab. In Holzkisten werden die Rammkerne gelagert und mit der entsprechenden Tiefenlage beschriftet. Aneinander gereiht ergeben sie ein Bohrprofil, in dem die Bodenarten Kies, Sand, Schluff und Ton mit der jeweiligen Tiefenlage markiert sind.

Diese Infos sind sehr wichtig: Denn so lässt sich bestimmen, in welcher Tiefe

  • Rohre mit Filterschlitzen eingebaut werden müssen, um die ergiebigen wasserführenden Schichtenzu erschließen bzw.
  • Vollrohre wegen tonigen und sehr feinkörnigen Bodenschichten zum Einsatz kommen.

So stellen wir sicher, dass der neue Brunnen aus bestimmten Schichten Wasser zieht. Denn in sehr feinkörnigen Schichten würde ein Filterrohr Material mitreißen. So könnten Hohlräume im Untergrund entstehen, die die Stabilität des Brunnens gefährden.

 

Bildmaterial: Fotografie by Jasmin Schwanitz /Stadtwerke Frankenthal GmbH

Im Bild: Tim Gelbach / Projekt-Team Brunnenbau

Ein neuer Brunnen für mehr Versorgungssicherheit: Teil 4

Die Hauptbohrung

Im Sommer 2020 startete die Hauptbohrung für unseren neuen Tiefbrunnen. Ein Seilbagger arbeitete sich auf den ersten 30 Metern mit einem Bohrdurchmesser von 120 cm durch die Erde.

Welche Technik steckt dahinter?

  • Das Verfahren nennt sich Greiferbohrung
  • Die Greifzange bohrt sich mit einer Masse von 2,4 Tonnen in die Tiefe und bringt das Erdreich zur Oberfläche
  • Sobald genug Grund ausgehoben ist, treibt ein Drehtisch das Rohr weiter in den Boden

In 16 Metern Tiefe haben wir übrigens eine faszinierende Entdeckung gemacht: Wir stießen auf ca. 5.000 Jahre alte Äste und kleinere Baumstämme der Rheinauen. Das Holz war durch den Sauerstoffabschluss dunkel und fast schon Kohle geworden.

 

Bildmaterial: Fotografie by Jasmin Schwanitz /Stadtwerke Frankenthal GmbH

Ein neuer Brunnen für mehr Versorgungssicherheit: Teil 5

Die Hauptbohrung geht weiter!

Im Sommer 2020 startete die Hauptbrunnenbohrung für unseren neuen Tiefbrunnen. Nach der erfolgreichen Greiferbohrung erreichten wir im nächsten Projektabschnitt die endgültige Tiefe von 200m. Dazu haben wir das sogenannte Lufthebebohrverfahren eingesetzt:

  • Das Bohrrohr hat einen Durchmesser von ca. 20 cm; der am Ende sitzende Bohrkopf misst ca. 80 cm.
  • Mit dieser Technik ist ein Bohrfortschritt von bis zu 1 Meter pro Stunde möglich.

Durch die Dimensionsunterschiede von Bohrrohr und Bohrkopf entsteht ein Ringraum außerhalb des Bohrrohres. Durch den im Bohrrohr sitzenden Druckluftschlauch tritt Luft aus, die die Wassersäule nach oben reißt. Dadurch strömt von unten Wasser nach; am Grund liegendes Erdreich wird an die Oberfläche transportiert.

Übrigens: Bei diesem Verfahren kommt eine Suspension mit Stoffen zum Einsatz, die das Bohrloch stabilisiert und ein Einstürzen verhindert

Ende September erreichten wir dann eine Bohrtiefe von 200 Metern. Was dann noch passieren muss, bis ein neuer Brunnen tatsächlich in Betrieb gehen kann, erfahren Sie in Teil 6!

 

 

Bildmaterial: Fotografie by Jasmin Schwanitz /Stadtwerke Frankenthal GmbH

Ein neuer Brunnen für mehr Versorgungssicherheit: Teil 6

TB13 geht in Betrieb!

Das Projekt Tiefbrunnen 13 verlief erfolgreich Im Herbst 2020 erreichten wir die endgültige Bohrtiefe von 200 Metern. Damit konnten wir die letzten Arbeitsschritte in Angriff nehmen!

Zunächst bauten wir wasserführende Filterrohre und geschlossene Vollrohre im Brunnen ein.

  • Diese Rohre haben einen Durchmesser von 40cm
  • Sie sind aus rostfreiem V4A Edelstahl gefertigt
  • Der „Ringraum“ - zwischen Bohrlochwand und Filterrohr - wird mit Filterkies verfüllt.

Dieser Kies hat eine wichtige Aufgabe: Bei der Wasserförderung die Feststoffe aus der unmittelbaren Umgebung der Bohrung zurück zu halten!

In einem letzten Arbeitsschritt wurde der Brunnen entsandet. Es wurden Trübstoffe und sonstigen Ablagerungen entfernt. Dann war unser Brunnen im Prinzip fertiggestellt. Um seine Leistungsfähigkeit zu bemessen, starteten wir die ersten Pumpversuche. Auch diese waren erfolgreich! Mit dem Setzen der Brunnenstube und dem Ausrüsten der Elektrotechnik konnte der neue Brunnen schließlich im Frühjahr 2021 ans Netz gehen. .

 

 

Bildmaterial: Fotografie by Jasmin Schwanitz /Stadtwerke Frankenthal GmbH

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